Historische Entwicklung

wie entstand der Begriff „Marketing“, welche Bedeutung hat er und wer waren die Vorreiter der heutigen Massenwerbung?


Der Begriff „Marketing“ wurde zwischen 1905 und 1920 erstmals an US Universitäten gebraucht. In Europa und Deutschland sprachen die Fachleute bis in die 60er Jahre von Absatzwirtschaft. Verkauf und die Werbung sind dabei der Mittelpunkt einer absatzorientierten Strategie. Ausnahme war dabei eine Untersuchung von Herrn Stackelbergs im Jahr 1939: Gegensätzlich zur damals vorherrschenden Preistheorie, welcher Preis und Menge als alleinigen Parameter von Unternehmen ausgeht, berücksichtigte er erstmals die Qualitätsvariationen und die Vertriebspolitik.Die Einführung des heutigen Begriff Marketing wurde vom Wandel der Absatzmärkte begleitet, weg vom Verkäufermarkt, in dem der Verkäufer aufgrund des Mangels an Gütern und Dienstleistungen Preise und Konditionen weitgehend bestimmen konnte, hin zu einem käuferorientiertem Markt, in dem eine Vielzahl an Wettbewerben immer mehr Kunden die Wahl ermöglicht, ob sie das Angebot überhaupt annehmen wollen.Die Geburtsstunde des Marketings kam in Deutschland mit der Erfindung des Backpulvers durch Dr. Oetker. Durch Massenwerbung wurde dem Kunden erstmals ein Produkt angeboten, das ihm eine Arbeitserleichterung verschaffen soll, von dem er aber bis dahin nichts gewusst hatte, dass er es überhaupt brauchen würde. Da die Weiterentwicklung durch Erfindungen neuer Produktvarianten immer weiter voranschreitet, reicht der Erfolg des Angebots bis in die Gegenwart hinein.Auf universitärer Ebene entwickelte sich Marketing Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre durch den Aufbau des ersten Instituts für Marketing durch einen gewissen Herr Meffert an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.Egal in welcher Zeit, eins war und ist immer das Ziel von Marketing und Werbung: Neue Kunden, mehr Absatz und damit mehr Profit. Alle weiteren Marketingziele finden Sie auf den nächsten Unterseite der Rubrik „Was ist Marketing“.

Marketing im Laufe der Zeit

Das Wort „Marketing“, das heute zu einem ganz selbstverständlichen Begriff geworden ist, über den kein Mensch mehr nachdenkt, ist noch gar nicht so alt. Autos fahren schon länger auf der Straße, als der Begriff Marketing im Umlauf ist.

Die Anfänge

Es war in den Jahren 1905 bis 1920, als das Wort Marketing das erste Mal verwendet wurde. In amerikanischen Universitäten tauchte der Begriff erstmalig auf, um sich im Laufe der kommenden Jahrzehnte weltweit durchzusetzen. Allerdings sollte es noch eine ganze Weile dauern, bis auch in Deutschland das Wort Marketing angewendet wurde. Bis in die 1960er Jahre wurde in Deutschland von der eher spröden „Absatzwirtschaft“ gesprochen. Dabei wurden Werbung und Verkauf als Mittelpunkt des „absatzpolitischen Instrumentariums“ beschrieben. So trocken das klingt, so einfallslos waren auch die Marketingstrategien von damals. Natürlich muss man berücksichtigen, dass die technischen Mittel sich im Bereich von Werbung und Marketing auf einem Niveau befanden, das mit dem der heutigen Zeit nicht zu vergleichen ist. Doch Fantasie und Einfallsreichtum im Marketing kam erst Jahre später, als die Konkurrenz größer wurde, sich die technischen Mittel verbesserten und man mit besonderen Ideen auf sich aufmerksam machen musste, um nicht in der Masse der Werbung unterzugehen.

Die Ausnahme

Wenngleich in Deutschland Marketing erst spät eine Rolle spielte, gab es doch eine Ausnahme, die Erwähnung verdient. Im Jahr 1939 gab es eine von Karl-Georg Graf von Stackelberg durchgeführte Untersuchung, die Werbung erstmal unter anderen Gesichtspunkten beleuchtete. Der Meinungsforscher und Unternehmensberater Stackelberg war später unter anderem Gründer des EMNID-Instituts. Er tat damals etwas, was lange Zeit als „nicht wesentlich“ abgetan wurde und untersuchte Produkte auf Qualitätsmerkmale hin. Zusätzlich beschäftigte er sich mit Fragen der Vertriebspolitik. Doch seine Ergebnisse blieben lange Zeit unberücksichtigt. Statt dessen wurde davon ausgegangen, dass die einzigen beiden Parameter, die für Unternehmen bedeutsam sind, der Preis und die Menge seien.

Der Wandel

Der Produktmarkt war lange Zeit ein „Verkäufermarkt“. Nach dem Motto „Friss oder stirb“ konnten sich die Kunden bei der Wahl der Produkte, die sie kaufen wollten, nicht zwischen vielen unterschiedlichen Varianten entscheiden. Doch das änderte ich im Laufe der Zeit. Immer mehr Produkte, die sich durch bestimmte Merkmale unterschieden, kamen auf den Markt, der Kunde bekam Wahlmöglichkeiten und so entstand Schritt für Schritt ein „Käufermarkt“.
Die Konkurrenz, die es bis dahin kaum gegeben hatte, veränderte die Situation komplett. Nun mussten erstmals Marketingstrategien entwickelt werden, um seine Produkte verkaufen zu können.

Der Pionier

Viele Unternehmen erkannten nach und nach, dass es nicht mehr reichte, ein gutes Produkt zu haben. Man musste es am Markt so positionieren, dass die Kunden sich nicht für ein anderes, vergleichbares Produkt entschieden. Diese Situation kann als erzwungene Geburtsstunde des Marketings bezeichnet werden, denn durch sie hatten Unternehmen keine Möglichkeit mehr, sich der Konkurrenz zu entziehen und mussten handeln.
Einen Schritt weiter ging Dr. Oetker. Er war es, der als Erster ein Produkt anbot, das die Kunden bis daher noch gar nicht kannten. Dadurch setzte Dr. Oetker auf eine neue Idee. Mit einer umfassenden Massenwerbung warb er für sein Backpulver, das den Alltag in der Küche erleichtern sollte. Bis dahin hatte es ein solches Pulver nicht gegeben, jeder akzeptierte die Bedingungen so, wie sie waren.
Mit dem Backpulver von Dr. Oetker wurde erstmals etwas erreicht, das es zuvor nicht gegeben hatte: Die Kunden wurden auf ein Bedürfnis gestoßen, von denen sie bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht wussten, dass sie es haben.